Frauennotruf Mainz weist auf die Öffnung der Fachstelle hin
Der Trans* Day of Visibility, welcher am 31.03. jeden Jahres stattfindet, wurde 2009 von der Aktivistin Rachel Crandell-Crocker ins Leben gerufen. Dieser Tag soll, anders als der Gedenktag für die Opfer von Trans*Feindlichkeit, den Kampf für Selbstbestimmung sowie die lebenden vielfältigen Menschen würdigen.
Trans*Personen erleben vielfältige Formen von Diskriminierung und in hohem Maß auch von Gewalt:
„Das Ausmaß an sexualisierten Übergriffen und Gewalt, sexistischer Diskriminierung sowie sexueller Belästigung (z.B. am Arbeitsplatz) an Trans* Personen ist hoch und es braucht spezifische Anlaufstellen für die Betroffenen“, so Anette Diehl vom Frauennotruf Mainz. „Die Menschen, die beschämt, verletzt und entwürdigt wurden, müssen darauf vertrauen können, dass es in der Beratung ein Wissen über die Folgen von Gewalt gibt, ebenso wie eine hohe Sensibilität für ihre jeweilige persönlche Situation – sie müssen wissen, dass sie gut aufgehoben sind in Bezug auf das Tabu-Thema sexualisierte Gewalt.“
Aus diesem Grund hat die Mainzer Fachstelle zum Thema sexualisierte Gewalt ihre Türen bereits 2023 mit Hilfe der ARD-Fernsehlotterie geöffnet und berät queere Personen, die sexualisierte Übergriffe erlebt haben sowie deren Angehörigen und Bezugspersonen.
Die Mitarbeiterin der Fachstelle macht deutlich, dass „eine erfolgreiche Öffnung zu mehr geschlechtlicher Vielfalt voraussetzt, dass Geschlecht als Spektrum verstanden wird, in dem Menschen jenseits des Zweigeschlechtersystems Platz haben“.
Anette Diehl betont zum widerholten Male: „Die Bedeutung von Schutzräumen im Kontext patriarchaler Gewalterfahrungen wird hierbei mitnichten Infrage gestellt.“
Verantwortlich für den Text: Chantal Sanna, Frauennotruf Mainz e.V.
Bildunterschrift: Anette Diehl, Frauennotruf Mainz, spricht auf dem IDAHOBITA* 2023.
Bild: Fabian Fusenich
